Zahnärzte Dr. Med. Michael Fuchs

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Endodontie (Wurzelkanalbehandlungen)

Unter einer Wurzelkanalbehandlung versteht man das Entfernen des erkrankten und infizierten Nervengewebes eines entzündeten Zahnes mit feinsten Spezialinstrumenten aus den Wurzelkanälen. Mit medikamentösen Einlagen und Spülungen werden die entstandenen Hohlräume (Kanäle) gereinigt, erweitert und desinfiziert, bevor sie dann anschließend möglichst bis zur Wurzelspitze des betroffenen Zahnes gefüllt werden.

Weiterführende Infos

Zunächst ist es notwendig, kurz den Aufbau der Zähne zu erklären, um eine Wurzelkanalbehandlung genau zu verstehen. Eine Zahn besteht von außen nach innen aus verschiedenen Schichten; die äußere ist der Zahnschmelz, die innere das Dentin. Direkt darunter liegt schon der Zahnnerv (Pulpa), welcher jedoch winzige Ausläufer bereits bis weit ins Dentin schickt. Die Nerven treten an den Wurzelspitzen in die Zähne ein und verzweigen sich dann innerhalb der Zähne zu einem richtigen Kanalsystem. Hat ein Zahn mehrere Wurzeln, so hat er auch mehrere, jedoch untereinander zusammenhängende, Nervenstränge.

Wenn nun eine Karies bereits so tief in den Zahn vorgedrungen ist, dass sie das Dentin erreicht hat, so verspüren wir über die Nervenausläufer oftmals schon leichte Schmerzen beim Essen oder Trinken. Wartet man jetzt zu lange mit dem Besuch beim Zahnarzt, so wandert die Karies rasch in Richtung Pulpa vor. Je tiefer die Karies in den Zahn eindringt, umso eher kann sich nun der Zahnnerv entzünden. Ein entzündeter Nerv bereitet früher oder später immer heftige Zahnschmerzen und im weiteren Verlauf u. U. sogar eine bedrohliche Schwellung des umgebenden Weichgewebes (Zahnfleisch, Wange, Haut) in Form eines Abszesses (Eiterbildung unter der Haut).

Ist der Zahnnerv einmal entzündet, hilft meist nur noch seine Entfernung aus dem betroffenen Zahn. Diesen Vorgang nennt man nun Wurzelkanalbehandlung, da sich der Nerv hauptsächlich in winzigen Kanälen in den Zahnwurzeln befindet. Der Zahnarzt muss nun, um an den Zahnnerven zu gelangen, einen Zugang in den Zahn bohren, durch den er das erkrankte Nervengewebe mit feinsten Spezialinstrumenten aus den Wurzelkanälen entfernt. Eine Wurzelbehandlung kann in seltenen Fällen in einer Sitzung abgeschlossen werden, oftmals muss man aber die in der ersten Sitzung eingelegten entzündungshemmenden Medikamente wiederholt in den Zahn einbringen, um die Entzündung endgültig auszukurieren. Mit diesen medikamentösen Einlagen und weiteren Spülungen werden die Kanäle gereinigt und desinfiziert. Anschließend werden sie dann wieder aufgefüllt (Wurzelkanalfüllung), damit sie nicht Hohlräume und Nischen für eine erneute Bakterienbesiedlung bilden. Insofern kommt der exakten Längenbestimmung des Zahnes größte Bedeutung zu, damit kein infiziertes Nervengewebe im Zahn zurückbleibt. Röntgenbilder helfen, die Länge der Zähne und der zu entfernenden Nerven zu ermitteln. Spezielle Geräte können heutzutage zusätzlich über eine sog. Impedanzmessung den Zahn millimetergenau vermessen und so zu einem deutlich besseren Gelingen der Wurzelbehandlung beitragen. Eine Wurzelkanalfüllung ist nur dann als wirklich gut einzustufen, wenn sie möglichst nahe bis zur Wurzelspitze reicht, wobei zahnbezogene Besonderheiten, wie schlecht zu erreichende oder stark gekrümmte Wurzeln diesen Weg oft genug erschweren.

Je früher die Notwendigkeit zur Durchführung einer Wurzelbehandlung erkannt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Früh genug begonnen, ist auch eine solche Behandlung überhaupt nicht schmerzhaft. Ist die Entzündung jedoch schon weiter fortgeschritten – bei hochakut entzündeten Zahnnerven also – ist die erste Behandlung manchmal leider doch unangenehm, weil die Betäubungsmittel hier nur noch eingeschränkt wirken. Aber selbst in solchen Fällen können wir mit einer entzündungshemmenden Einlage entgegenwirken und nach entsprechender Wartezeit dann auch hier schmerzfreier arbeiten.

Zur Prognose wurzelbehandelter Zähne lässt sich nur soviel sagen: Vieles ist vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns, also vom Entzündungsgrad abhängig, vieles vom Geschick des Behandlers, vieles von den anatomischen Verhältnissen im Zahn selbst (nicht jeder Zahn weist einen leicht zugänglichen geraden Nervverlauf auf, Frontzähne noch eher als Backenzähne) und vieles vom sog. individuellen biologischen Faktor (nicht jeder Mensch ist gleich, nicht jeder Zahn reagiert gleich gut auf die eingebrachten Medikamente). Wenn aber alles ideal verläuft, kann ein wurzelbehandelter Zahn noch über viele Jahre hinweg im Mund verbleiben. Eine Wurzelkanalbehandlung stellt meistens die letzte Möglichkeit dar, einen entzündeten Zahn zu erhalten. Der Aufwand für eine neue Brücke oder gar für ein Implantat ist jedoch erheblich höher, als der für eine qualitativ hochwertige Wurzelbehandlung. Alles in allem: Seien Sie froh, wenn Ihr Zahnarzt Ihnen niemals auf den Nerv geht.


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