Zahnärzte Dr. Med. Michael Fuchs

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Funktionsdiagnostik – Behandlung von Kiefergelenkserkrankungen

Laut Schätzungen amerikanischer Wissenschaftler pressen oder knirschen etwa 30 – 50% aller Menschen nachts mit den Zähnen. Die Ursachen sind meist Stress und seelische Belastung oder Fehlbelastung durch ungleichmäßige Bißhöhe der Zähne. Die Folgen dieser Angewohnheit: Die Zahnsubstanz kann sich abreiben oder die Zähne lockern sich, sogar Zahnersatz kann Schaden nehmen. Im Kiefergelenk können Schmerzen auftreten,  Muskelverspannungen im  Hals- und Nackenbereich sowie Kopfschmerzen sind die Folge.

Medikamente lindern nur die Symptome, beheben aber nicht die Ursache. Eine andere Möglichkeit ist die so genannte „Knirscherschiene“, die wir in unserer Praxis herstellen und die von Patienten nachts oder auch tagsüber getragen wird. Außerdem werden eventuell vorhandene Fehlkontakte beseitigt und eine gleichmäßige Kontaktfläche hergestellt, um so das Ergebnis zu stabilisieren.

Für die meisten Patienten ist das Tragen der Schienen nicht einmal unangenehm. Viele setzen die Schienen sogar dann noch ein, wenn es eigentlich gar nicht mehr nötig ist, weil sie sich so daran gewöhnt haben.

Weiterführende Infos

Unter Knirschen verstehen wir Zahnärzte das unkontrollierte meist nächtliche Verschieben und Zusammenpressen beider Kiefer. In der Regel merkt der Mensch gar nicht, dass entweder einzelne Zahnpaare oder die gesamten Zahnreihen aufeinander gepresst oder aneinander gerieben werden. Dabei können mit den Zähnen jedoch sehr laute Knirschgeräusche erzeugt werden. Ihr Lebenspartner/in wird Sie häufig zuerst auf das Knirschen aufmerksam machen, weil eben meist im Schlaf intensiv geknirscht wird.

Solche stereotypen Verhaltensmuster sind nicht nur völlig nutzlos, im Gegenteil, sie schaden ganz erheblich unseren Zähnen, der Kaumuskulatur und den Kiefergelenken. Mit den Kaumuskeln können große Kräfte freigesetzt werden, welche die Zähne, weiter Muskelpaare und auch das Kiefergelenk erheblich belasten können. Körpereigene Schutzmechanismen greifen meist nicht ein, um diese Belastungen zu vermeiden.

Obwohl der Zahnschmelz zu den härtesten Substanzen überhaupt gehört, wird er durch die großen Kräfte beim Zähnepressen und Reiben schwer geschädigt. Besonders an den Schneidekanten entsteht ein Abrieb in Form von Schliffflächen. Anfangs betrifft es nur die oberen Schmelzbereiche, später wird auch das darunterliegende Dentin (Zahnbein) und sogar der Nerv angegriffen. Dadurch werden die Zähne zunächst einmal wesentlich empfindlicher gegen Kälte- und Wärmereize, im weiteren Verlauf kann jedoch sogar eine Wurzelbehandlung drohen. Oft kommt es auch zu Schmelzrissen — feine Linien im Schmelz — oder großflächigen Schmelzfrakturen an den Schneidekanten. Ab und zu bricht auch mal ein ganzer Zahn in der Längsachse durch oder wird u. U. durch jahrelanges Knirschen sogar locker.

Neben den Zähnen sind aber vor allem auch die Muskeln betroffen. Im Nacken- und Schulterbereich, der Wirbelsäule (vorwiegend als „Rückenschmerzen„) und natürlich im Kiefer-Gesichtsbereich (Gesichtsschmerz, Schläfenkopfschmerz) können schmerzende Muskelbereiche auftreten. Der sog. Hinterhauptkopfschmerz wird nicht selten durch Knirschen hervorgerufen.

Lang andauernde Verspannungen bestimmter Muskeln sind die Ursache für akute, viel häufiger aber für chronische Schmerzzustände. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurden Anspannungsphasen beschrieben, die ohne Unterbrechung bis zu 45 Minuten dauern können. Der dabei gemessene Kaudruck ist um ein Vielfaches stärker als beim normalen Kauen.

Werden Muskeln kurzzeitig überanstrengt, entsteht der Muskelkater; jeder weiß das. Wenn es aber zu einer dauerhaften Überanstrengung kommt, verändern sich die Muskelfasern. Der Muskel verhärtet sich, es entstehen kleine schmerzhafte Knötchen und der Bewegungsablauf, das heißt das Zusammenspiel zwischen den Muskeln und Gelenken, ist krankhaft verändert.

Auch die Kiefergelenke leiden unter dieser extremen Belastung. So kann es zu entzündlichen Prozessen als auch zu einer erheblichen Schädigung der Gelenkstrukturen kommen. Die Patienten bemerken als Zeichen dafür ein Reiben oder ein Knackgeräusch bei der Bewegung des Kiefers (Öffnen oder Schließen) . Mitunter können die Schädigungen am Gelenk auch so gravierend sein, dass die Mundöffnung teilweise oder total blockiert. Der Mund kann nicht mehr richtig geöffnet bzw. geschlossen werden, teilweise nur noch unter starken Schmerzen.

Ursachen

Vielfach entstehen diese Fehlverhaltensweisen als körperliche Reaktion auf Anspannung, Belastung und Stress, aber auch bei Kummer und Sorgen. Jeder kennt die Redewendung: „Die Zähne zusammenbeißen..„ oder „Sich durch eine Sache durchbeißen…“ Wir Menschen arbeiten viele Sorgen und Probleme gerade mit oder über unsere Zähne ab. Ohrgeräusche (Tinnitus) erklingen gelegentlich in Zeiten hoher seelischer Belastung; sie werden von manchen auch mit Überbelastung der Kiefergelenke in Zusammenhang gebracht. Tinnitus kann jedoch sehr viele unterschiedliche Ursachen haben, einen gesicherten Zusammenhang mit Kiefergelenk- und Muskelstörungen gibt es nicht.

Behandlung

Eine sogenannte Knirscher- oder Beißschiene, die vorwiegend nachts getragen wird, verhindert eine weitere Schädigung der Zähne. Eine solche Kunststoffschiene, die Sie selbst herausnehmen können beeinflusst die Stellung des Kiefergelenkes positiv und führt zu einer Entlastung der beteiligten Muskulatur. Dies ist die häufigste Form der Therapie. Weitere Behandlungsstrategien sind Krankengymnastik durch manuelle Therapie, gymnastische Übungen, Massage und Wärmebehandlung und Entspannungstechniken wie das autogene Training.


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